- Yamaha's ultimative Enduro |
|
Technik - TT600R - Gabelsimmerringe wechseln | |
|
|
Ein Beitrag von
Dennis |
|
Gabelsimmerringe wechseln |
|
Da der Simmerring nicht immer beschädigt
sein muss, könnt ihr erstmal probieren diesen zu „reinigen“. Hört sich
komisch an, soll aber funktionieren. Dazu nehmt ihr einen Kleinbildfilm
aus einer herkömmlichen NICHT-Digitalkamera. Damit versucht ihr mögliche
Verunreinigungen im Simmerring ins innere der Gabel zu drücken. Sollte
dies nicht von Erfolg gekrönt sein, einfach die folgende Anleitung
befolgen. Notwendige Werkzeuge: • 14 er Inbusschlüssel • 24 er Maulschlüssel • 12 er Nuss • 10 er Nuss • Schraubendreher (Kreuz/Schlitz) • Gummihammer • Gehirn Da die meisten Kataloge die falschen Simmerringmaße haben, bekommt man immer welche die zu klein sind. Die richtigen Maße sind: • 46x58,1x11,5 Bei www.Kedo.de und www.goetz-motorsport.de gibt’s die richtigen zu einem fairen Preis (16,50 Euro für ein Paar). Den Weg zum Yamaha-Händler könnt ihr euch sparen. Der ist zu teuer(34 Euro für zwei Stück), daher bitte boykottieren. Sollte euch die Abstimmung der Gabel zu „lasch“ sein, könnt ihr härteres Gabelöl (10er)verwenden. Original ist (7er) Yamaha Öl drin, dass bei härterer Gangart zum durchschlagen neigt. |
|
Vor dem Ausbau der Gabel müsst ihr die obere (24er
Maulschlüssel) als auch die untere (14er Inbusschlüssel) Schraube leicht
lösen. Um die Gabel auszubauen müsst ihr den Bremssattel sowie das Vorderrad abbauen. Die Klemmschrauben an den Gabelbrücken brauchen nur gelöst werden. Allerdings solltet ihr sie vorher mit Kriechöl behandeln…
Ergänzung: Olaf Hier noch eine kleine Ergänzung zu Lösen der 14er Inbus-Verschraubung unten im Tauchrohr: Wenn die Zugstange mitdreht durch kurze Schläge mit dem Kunststoffhammer auf den Inbussschlüssel lösen. |
|
Nun können die beiden Gabelbeine aus den Gabelbrücken gezogen werden. Sollten sie zu fest klemmen, einfach mit einem Hammer und einem Stück Holz leicht (!!!) auf die obere Schraube klopfen oder die Gabelbrücke mit einem Schraubendreher leicht spreizen. | |
Anschließend die obere Schraube (24er Maulschlüssel) komplett lösen und das Öl ablaufen lassen. Der Holm kann nun ziemlich weit in das Tauchrohr geschoben werden und bringt somit die Feder zum Vorschein. Als nächstes solltet ihr die Feder leicht in das Tauchrohr drücken und die untere Schraube (14er Inbusschlüssel) komplett entfernen. Das geht besser mit Hilfe eines Freundes. Aus dem unteren Gabelloch fliest auch noch ein wenig. Dieses soweit wie möglich auslaufen lassen. Die Feder kann jetzt aus dem Holm gezogen werden. | |
Alle Teile sollten nun gereinigt werden. | |
Jetzt wird die Staubkappe vorsichtig mit einem Schraubendreher entfernt, geputzt und beiseite gelegt. Unter der Staubkappe ist eine Drahtfeder, diese muss entfernt werden. Um den Holm aus dem Tauchrohr zu bekommen, muss man sie ruckartig auseinander ziehen. Dabei ist es besser das Tauchrohr oben zu halten und das Eigengewicht des Holms zu nutzen um beide voneinander zu trennen. Geht ein wenig schwergängig aber funktioniert. | |
An dem Holm befinden sich jetzt der alte Simmerring,
eine große Scheibe und ein bewegliche Muffe sowie eine feste Muffe. Ihr
entfernt jetzt den alten Simmering und lasst die restlichen Bestandteile
auf dem Holm. Jetzt wird das Tauchrohr wieder mit dem Holm verbunden.
Dazu muss die bewegliche Muffe wieder in das Tauchrohr versenkt werden.
Ihr solltet hierbei sehr sorgfältig vorgehen. Sie muss gleichmäßig ins
Tauchrohr eingetrieben werden, wenn nicht hackt die Gabel und die Holme
werden beschädigt. Als Hilfsmittel dient hierbei ein Schraubendreher mit
dem die Muffe, Schritt für Schritt und langsam, versenkt wird. Nicht mit
dem Hammer!!! |
|
Auf dem ersten Bild sieht man das kleine Druckstück, das oben in der Dämpferstange drin steckt und die Bewegung der Verstellschraube mit einem langen dünnen Rohr auf das Ventil überträgt. Auf dem nächsten Bild habe ich das Gabelbein mit vorgespannter Feder und meinem „Spezial-Pumprohr“ mit Innengewinde M10 x 1 zum Rauf- und Runterpumpen und zum Angeln der Dämpferstange (wenn die Feder drin steckt) fotografiert. | |
Dort und auf den nächsten zwei Bildern kann man mein geschlitztes Vorspannblech gut erkennen, übrigens ein Ducati-Originalwerkzeug...Was man weniger gut erkennen kann, ist, das auf dem einen Bild das kleine Druckstück fehlt, während es auf dem nächsten eingebaut ist. Ist schon leicht zu übersehen, das kleine Miststück! | |
Mit dem Vorspannblech kann man dann in aller Ruhe den oberen Gabelstopfen mit der Dämpferstange verschrauben. | |
Um den neuen Simmerring auf den Holm zu bekommen wird
dieser mit ein bisschen Gabelöl eingerieben. Das obere Ende des Gabelholms
wird nun mit Folie, Klebeband, einem Gummihandschuh oder einem Kondom
umwickelt um den neuen Simmerring vor Beschädigungen zu schützen. |
|
Ist der neue Simmerring auf dem Holm, wird es Zeit ihn
ins Tauchrohr zu schlagen. Als nächstes drückt ihr den Neuen mit den
Fingern ins Tauchrohr. Um ihn zu versenken nehmt ihr den alten
Simmerring und sägt ein Stück heraus. Anschließend schlagt ihr
gleichmäßig mit einem Gummihammer auf den alten Simmerring um den
darunter liegenden neuen Simmerring an seinen Platz zu bekommen. Sofern die Spalte der Feder wie zu sehen ist, sitzt der neue Simmering an seinem Platz. Nun wird die Feder wieder eingebracht und die Staubkappe reingedrückt. |
|
Alternative:
Baumarkt-Simmerringtreiber: |
|
Im nächsten Schritt nehmt ihr die Feder und schiebt sie
wieder in den Holm zurück. Um die 14er Inbusschraube wieder an der Feder
zu befestigen, drückt diese in den Holm und schraubt die 14er
Inbusschraube fest. Lasst euch dabei am besten helfen, das macht sich
besser. Jetzt füllt ihr noch 615ccm Gabelöl ein und schraubt die obere (24er Maulschlüssel) Schraube in den Holm. Das zweite Gabelbein bearbeiten, beide wieder einbauen und auf Funktion testen. Danach bitte alle Schraubverbindungen sowie die Bremse überprüfen. Fertig! An dieser Stelle DANKE! ich dem Herrn Marc Letzel von www.ml-mxracing.de für den 14 er Inbusschlüssel und seine sehr kompetente telefonische Hilfe. |
Alle hier aufgelisteten Fahrzeugmodifikationen erfolgen auf eigene Gefahr!!!!
©VGyula 2006